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BLIND GUARDIAN – Im Gespräch mit Hansi Kürsch zum Orchester Album (Interview)

Gut Ding will Weile haben. BLIND GUARDIAN Fans kennen das zu Genüge, denn zwischen den regulären Alben liegen traditionell mehrere Jahre. Mit „Legacy Of The Dark Lands“ enthüllen die Krefelder Barden endlich das Geheimnis, das sie seit fast 23 Jahren mit sich tragen und legen ihr lang erwartetes Orchester Album vor. In Zusammenarbeit mit Fantasy Auto Markus Heitz („Die Zwerge“) ist ein Opus entstanden, der trotz fehlender Gitarren daran anknüpft, wo „Nightfall In Middle Earth“ aufgehört hat. Wir telefonierten mit Hansi Kürsch und plauderten über die Entstehung des Albums, Markus Heitz die Verbindung zu den anderen Alben.


 

Wie geht es Dir jetzt, wo alle Geheimnisse um das Album offenbart sind und Ihr endlich frei darüber sprechen könnt?

Hansi: Ich fühl mich erleichtert und bin sehr stolz auf das Ergebnis. Erleichtert deshalb, weil ich teilweise an die Veröffentlichung schon nicht mehr glauben konnte. Es hat sich für mich schon wie eine unendliche Geschichte angehört und jetzt hören endlich die Erklärungen auf. Das Thema „Orchester Album“ kam gefühlt in jedem fünften Interview zur Sprache. Natürlich kam die Frage „Erklär mal, was ist denn das?“ mehrfach auf, weil man sich nichts darunter vorstellen konnte. Dann versucht man irgendwie etwas zu erklären, was nicht erklärbar ist, weil Musik erst erklärbar wird, wenn man sie gehört hat bzw. wenn man weiß, worum es geht. Ich habe mich häufig bemüht den Leuten mitzuteilen, was es ist. Man hat aber häufig die Fragezeichen über den Köpfen der Leute sehen können. Damit ist es jetzt endlich vorbei; entweder es gefällt oder es gefällt nicht (lacht), aber die Leute wissen jetzt, wovon wir gesprochen haben.

Ja, das Orchester Album war schon ein Running Gag. Man hat sich schon immer über jedes reguläre Album gefreut und bei jedem Interview sprach man über die orchestralen Elemente, die dann sofort zu der Frage führten, wann denn das Orchester Album bleibt.

Hansi: Genau. Am Nächsten dran waren wir tatsächlich zwischen 2006 und 2010. Da hab ich gedacht, dass wir jetzt auf dieses Orchester Album eingehen und dabei bleiben. Allerdings hatten wir noch nicht alle Leute zusammen, die wir brauchten und haben es dann irgendwann verworfen und uns entschlossen, erst ein reguläres Album zu machen. Das ist dann „At The Edge Of Time“ gewesen. In der Zeit haben wir dann praktisch die fehlenden Leute an Bord bekommen, u.a. das Prager Philharmonic Orchester, weshalb dieser Zwischenschritt durchaus Sinn gemacht hat. Da waren wir wirklich relativ nah dran, zumindest mit der Produktion anzufangen. Das haben wir dann aber wieder bis nach „Beyond The Red Mirror“ wieder verworfen. Danach haben wir aber gesagt, jetzt machen wir Nägel mit Köpfen und jetzt kommt dieses Teil! (lacht). Sonst wäre das Album wohl nie veröffentlicht worden und es hätte so ausgesehen, dass wir einfach nur quatschen. Da haben wir also wirklich mal die Chance beim Schopfe gepackt. Ich habe aber nicht damit gerechnet, dass diese finale Produktion, die weitestgehend aus technischen Geschichten, aus Mix und aus Gesängen bestand, so lange dauern würde. Davon bin ich von Tag 1 an nicht ausgegangen. Es hat sich dann relativ schnell herauskristallisiert, dass doch mehr zu tun ist, und dass es doch sehr viel aufwendiger ist, als gedacht.

Auch bei den Gesängen mussten mehrere Versuche gestartet werden, um die Intensität einzufangen, die dem Orchester gerecht wurde. Trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass die Produktion noch so lange dauern würde.Wir haben seit 2009 immer wieder den einen oder anderen Song orchestertechnisch aufgenommen. Das ging in der Regel immer sehr schnell, so dass ein oder zwei Songs an einem Tag fertig waren. Aber das Editieren und Abmischen des Orchesters, so dass ich dazu performen konnte, hat eine Menge Zeit in Anspruch genommen. Das hat man so gar nicht auf dem Schirm.

Bereits seit der „Nightfall“ kam die Idee des Orchester Albums erstmals auf. Man hatte bereits orchestrale Elemente genutzt und immer wieder etwas auf der Halde liegen. Als es dann aber ans Eingemachte ging, kann ich mir gut vorstellen, dass Ihr dann die kreative Box der Pandora geöffnet habt und Euch erstmals der wahre Umfang dieses Projektes bewusst geworden ist.

Hansi: Das war absolut so! Alleine das Finden des Orchesters war eine Herausforderung. Wir haben im Vorfeld bereits mit zwei Orchestern Testballons gestartet, die aus unserer Sicht nach hinten losgegangen sind. Da haben wir dann auch nicht weiter Zeit investiert, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, sondern sind straight an das dritte Orchester rangegangen. Dazwischen sind natürlich viele Monate ins Land gegangen, bis wir gemerkt haben, dass das Prager Orchester richtig für uns ist, weil die Leute einfach den passenden Sound hatten. Es war aber von der Umsetzung auch so ein Ding. Die Schwierigkeit bestand darin, dass die von uns programmierten Songs von einem Orchester eingespielt werden mussten. Eigentlich denkt man, dass man alles ja schon auf dem Computer fertig eingespielt hat, alles harmonisch klingt und man damit 100%ig zufrieden ist. Theoretisch müsste man also problemlos in der Lage sein, das Ganze als Score ausdrucken zu lassen (es gibt schließlich sehr viele Programme dafür). Dem ist aber leider nicht so; du musst tatsächlich für jedes einzelne Instrument, das du bereits programmiert hattest, überprüfen, ob es für das klassische Instrument spielbar ist. Wenn dem so nicht ist, musst du erstmal ein geeignetes Instrument suchen, wo es spielbar ist. Das war nur eine der vielen Hürden. Beim Gesang war es nicht anders. Ich musste auch ausprobieren, mit welchem Härtegrad ich die Songs einsinge und was dazu passt. Ich habe es auch mal versucht so einzusingen, wie es ein klassischer Sänger gemacht hätte. Das hat uns aber nicht gefallen, weil es keine BLIND GUARDIAN Eier mehr gehabt hätte. Da mussten wir uns auch hinarbeiten, um diesen Härtegrad zu finden, der unserer Band entspricht. Gleichzeitig darf das Orchester nicht zu verzerrt werden und der narrative Teil muss transportiert werden. Das war dann auch nochmal ein Jahr Lehrgeld, bis ich wusste,wie ich zu singen habe. Da steckt insgesamt schon eine Menge Finesse drin.

Ihr seid ja dafür bekannt, viel Zeit für ein Album zu brauchen, aber dann immer Euer perfektestes Ergebnis ins Rennen zu schicken. Wenn Ihr ein Album macht kommt im Nachgang immer raus, wie perfektionistisch und akribisch Ihr daran geht, um immer noch etwas mehr rauszuholen, als bei den Vorgängern. Das hat meiner Meinung nach mit dem Orchester Album auch gut geklappt.

Hansi: Das freut mich. Ich hoffe das sehen andere auch so (lacht).

Was war Deiner Meinung der größte Erfolg und die größte Niederlage während der Entstehungsphase des Orchester Albums?

Die Niederlage ist trotz allem die Zeit und, dass wir nicht in der Lage gewesen sind, das wesentlich früher zu veröffentlichen. Hinzu kommt, dass der Markt sich auch sehr verändert hat. Wir sind uns zwar sicher, ein zeitgemäßes Produkt auf den Markt gebracht zu haben, aber die Hörgewohnheiten haben sich auch so sehr verändert. Es gibt zum Glück auch Nostalgiker, die CD´s und Vinyl hören. Denen kann man unser Album so präsentieren, wie es von uns gedacht ist. Bei den Streaming Geschichten wird das schon etwas schwieriger. Die Leute denken hier nicht in Alben, sondern in Playlists. Da stellt sich die Frage: „ Was ist die korrekte Playlist für BLIND GUARDIAN Twilight Orchester?“(lacht). Soundtrack funktioniert nicht, wegen Gesang und einigen Metallern könnten die Gitarren und das ballernde Schlagzeug fehlen. Da wäre es sicherlich einfacher gewesen, dieses Album im Jahr 2005 zu veröffentlichen. Wenn ich ganz streng mit uns wäre, würde ich die lange Zeit als Niederlage werten. Auf der anderen Seite, wie Du bereits erwähnt hast, geben wir nichts heraus, von dem wir nicht komplett überzeugt sind. Ich glaube außerdem, dass der Sprung von der „Nightfall“ zu diesem Album nicht all zu groß ist, weil da das Erzählerische mit dabei ist.

 

Zum Thema „Streaming“ glaube ich, dass es viele Fans gibt, die noch die nostalgische Schiene fahren und CD´s und Vinyl bevorzugen. Besonders bei den Metalfans, da es so viele Special-Editions gibt, die auch schnell ausverkauft sind. Ich beispielsweise habe mir Euer Album gleich als Earbook und Vinyl geholt.

Hansi: Ach, Du bist derjenige, der wie verrückt bestellt! (lacht). Der größte Erfolg bei dem Album ist, dass es zu 100% BLIND GUARDIAN ist. Wir haben uns im Grunde neu erfunden, weil die Band außen vor war. Markus und Frederik konnten leider nicht mitspielen. Andre ebenfalls nicht, sondern hat ausschließlich komponiert. Der Gesang definiert die Band hier zwar, aber nicht ausschließlich. Ich glaube, dass jeder, der uns seit der „Nightfall“ hört, bestätigen wird, dass das funktioniert.

Als Fan hatte ich es nicht immer leicht mit Euch. Als Ihr 2002 den Schwenk zur „A Night At The Opera“ gemacht habt, wurden immer mehr orchestrale und bombastische Elemente drauf gepackt. Bei der „Beyond The Red Mirror“ hatte ich das Gefühl, dass man eine Symbiose aus den besten Queen Zutaten mit Bombast gemischt hat und den BLIND GAURDIAN Mantel drüber gelegt hat. Klingt geil, aber da fehlte mir persönlich das gewisse Etwas, was mich vollends ausflippen lässt. Als ich „Legacy Of The Dark Lands“ zum ersten Mal gehört habe, war das alte Feeling auf magische Weise sofort wieder da, was mir seit Jahren gefehlt hatte. Im Anschluss daran habe ich mir alle Scheiben nach der „Opera“ nochmal angehört und ein tieferes Verständnis dafür bekommen, wie die Entwicklung des Orchester Albums auf Eure regulären Werke abgefärbt hat. Ich kann mir vorstellen, dass diese Tatsache nicht nur mich, sondern auch andere Fans lange beschäftigen wird.

Hansi: Cool! Ich bin mir nicht so sicher, inwieweit das Orchester Album die regulären Alben befruchtet hat, oder umgekehrt. Ich sehe das aber auch so, wie Du, dass die Arbeiten an „Legacy Of The Dark Lands“ während all den Jahren mit definiert hat. Das Schöne an der ganzen Sache war, dass es bei Andre und mir nie Verständnislücken gab. Wir haben immer super gerne an den Sachen gearbeitet. Es gab nie die Situation, dass wir uns überlegen mussten, ob der Part so OK ist oder, ob wir den lieber weglassen sollten. Bei `War Feeds War` gibt es nur ein Mal den Refrain, statt der klassischen Wiederholung. Da waren wir uns auch sofort sicher, dass das so funktionieren würde. Es gibt immer wieder Momente bei jedem BLIND GUARDIAN Album, wo wir Elemente zurückhalten oder wieder rausschmeißen. Das ist aber schon seit der „Battallions Of Fear“ so gewesen. Das ist nicht in den letzten Jahren so entstanden, sondern Teil unseres Songwritings, dass wir sehr kritisch mit uns selbst ins Gericht gehen und jeden Part in seiner Form hinterfragen. Bei den klassischen Geschichten ist das nicht so passiert. Es ist einfach konzipiert worden und hat sich für uns immer sofort richtig angefühlt. Wir hätten natürlich auch Gitarren und Schlagzeug drauf packen können, die Diskussion gab es zu mehreren Anlässen. Wir sind aber immer wieder zu der Ursprungsidee zurückgekommen, dass es ein reines Orchester Album mit Gesang werden sollte. Wir hätten auch noch diverse Gastsänger an den Start holen können, wie bei Ayreon, um das Ganze aufzubauschen. So war das aber nicht konzipiert; da ist ein Typ, der springt in die Rollen der verschiedenen Charaktere rein und erzählt (als letztes Überbleibsel von BLIND GUARDIAN) die Geschichte. Ich gehe davon aus, dass die Leute, die die „Nightfall“ mochten, mit dem Orchester Album schnell warm werden.

 

 

Beim Durchhören ist mir aufgefallen, dass `Harvester Of Souls` bereits auf der „Beyond The Red Mirror“ in Form von „At The Edge Of Time“ eingespielt wurde (nur halt mit Gitarren und Schlagzeug).

Hansi: Stimmt, Du hast recht. In gewisser Weise ist das ein Widerspruch zu dem, was ich die ganze Zeit erzähle. (lacht). Es stimmt auch, was Du vorher gesagt hast, dass mit der aktuellen Platte das Verständnis da sein könnte, wie die regulären Alben entstanden sind. An manchen Stellen kann man sogar raushören, welche Songs zu welchen Orchester-Projekten entstanden sind. `Wheel Of Time` ist beispielsweise ursprünglich für dieses Album konzipiert worden. Ich bin damals zu Andre gegangen und war der Meinung, dass diese Nummer für das Orchester Album nicht aussagekräftig genug war. Andre hat sofort geschaltet und wir haben daraus einen Bandsong gemacht. Haben wir gemacht, hat funktioniert, da hat BLIND GUARDIAN definitiv von dem Orchester Album schon profitiert (lacht). Bei „Beyond The Red Mirror“ ist es ähnlich gelaufen; dieses Mal kam Andre zu mir und meinte, er habe die Nummer geträumt und es würde sehr gut mit Gitarren klingen. Dadurch denkt man sich, dass einige Stücke bekannt vorkommen und man kann einige Hinweise wirklich in unseren früheren Alben entdecken, was wir selbst auch nicht wussten.

Ihr habt mit dem Fantasy Autor Markus Heitz, der ja selbst auch ein großer Fan von Euch ist, zusammengearbeitet. Wie kam es zu dem Kontakt?

Hansi: Wir waren uns schon um 2007 oder 2008 im Klaren, dass es kein Tolkien Konzept werden soll. Ich war mir aber auch im Klaren, dass ich das textliche Konzept alleine nicht stemmen kann, weil ich z.B. ja auch noch bei Demons & Wizards dabei bin. Sonst hätte unser eigener Anspruch und die Qualität darunter gelitten. Ich habe mich also auf die Suche nach meinen Lieblingsautoren gemacht und in Deutschland ist Markus Heitz mit dem Zwerge Universum definitiv die Nummer Eins, so dass er meine erste Anlaufstelle war. Markus hat in den 90er Jahren als Rollenspieler BLIND GUARDIAN rauf und runter gehört und sich tierisch gefreut. Wir haben uns getroffen, gut verstanden und auch sehr schnell über den konzeptionellen Rahmen der Geschichte einigen können. Wir waren da sehr schnell auf einer Spur.

Das glaube ich Dir sehr gerne. Das Buch „Die Dunklen Lande“ (angelehnt an die Geschichte des Orchester Albums – Anmerkung der Redaktion) hast Du aber auch gelesen, oder?

Hansi: Musste ich ja (lacht). Das habe ich auch in der Entstehungsphase der Texte gelesen und konnte daher einiges an Vorwissen noch mit einbringen. Im Großen und Ganzen haben wir aber den Rahmen für „Legacy Of The Dark Lands“ schon davor erstellt.

ACHTUNG SPOILER ZUR GESCHICHTE!!!
Ich wusste ja, dass Nicolas ein dunkles Geheimnis umgibt; ich wusste nur noch nicht, welches das war. Ich hab dann meine eigenen Schlüsse und Weisheiten draus gezogen und an Markus weiter geleitet. Er hat dann daraufhin die vier Reiter der Apokalypse rausgepackt und Nicolas zum ersten Reiter gemacht. Der erste Reiter ist nämlich nicht definiert und das Thema der Apokalypse ist ja etwas, was jemand nicht wirklich will. Daher gibt es beim ersten Reiter sehr viel Interpretationsfreiheit, was man auch positiv deuten kann, z.B. als Messias oder Jesus Christus. SPOILER ENDE

Beim Durchlesen der Texte kam auch der heilige Gral wieder ins Spiel. So ganz konntest Du die Finger nicht von der Thematik lassen, oder?

Hansi: Stimmt (lacht) `The Great Ordeal` unterscheidet sich atmosphärisch sehr von den anderen Stücken. An der Stelle brauchte ich aber die Templer. Ich konnte nicht im dreißigjährigem Krieg bleiben, ohne die Templer reinzubringen. Ich bin dann auf Recherche gegangen und habe herausgefunden, dass in Zeiten des dreißigjährigen Krieges ein Schreiben im Vatikan gefunden (und wieder verlegt) worden ist, dass die Templer von allen Anschuldigungen freigesprochen hat. Historisch, religiöser Kram quasi; ich habe dann die Nachfahren dieser Templer in die Geschichte eingebaut. Das musste ich dann irgendwann Markus gestehen, der die Templer nicht wirklich auf dem Schirm hatte. Die haben aber im Laufe der Geschichte dann sehr gut reingepasst.

 

Auch grafisch ist Euer Album sehr schön geworden. Insbesondere auf der Vinyl- und Earbook Edition kommen die Zeichnungen sehr gut zur Geltung.

Hansi: Ja, finde ich auch. Leider Gottes ist uns auch da die Zeit weggelaufen, sonst hätten wir mit Sicherheit noch mehr grafisch umgesetzt. Da wurde wirklich ein Hammer Job gemacht; alle Motive wirklich phantastisch!

Der Comic dazu hat ja leider nicht mehr geklappt, wie es eigentlich geplant war.

Hansi: Das wäre jetzt eine lange Geschichte, die mich viel Nerven gekostet hat. Da bin ich auch nicht ganz drüber weg, wobei wir beim Thema „Niederlagen“ wären. Aber die Geschichte ist auch noch nicht ganz zu den Akten gelegt, um es mal so kurz zu sagen.

Ihr habt ja noch bei Euren Sessions zu „Nightfall In Middle Earth“ einiges an Material gehabt, was später veröffentlicht wurde. `Doom´ wurde beispielsweise als Bonustrack bei der „Beyond The Red Mirror“ verewigt und `The Tunes Of War` gab es limitiert auf einem Rock Hard Sampler. Wie schaut´s bei „Legacy Of The Dark Lands“ aus? Habt Ihr auch noch Material, was später veröffentlicht werden kann?

Hansi: Produktionstechnisch haben wir alles benutzt, was wir auch vorbereitet hatten. Aber in der Phase sind andere Songs entstanden, die wir noch nicht angepackt haben, was die Umsetzung mit dem Orchester angeht. Die sind in der Komposition fertig und könnten veröffentlicht werden, aber wir haben jetzt bereits nochmal zwei neue Nummern komponiert. Ich will mich da nicht festlegen, aber ich glaube, dass wir vielleicht in den nächsten 10 Jahren (lacht) ein neues Orchester Album veröffentlichen werden.

Ihr habt ja auch noch ein reguläres Album in der Mache. Letzter Stand war, dass die Drumspuren noch eingespielt werden mussten und es dann veröffentlicht werden kann. Wann wird das ungefähr sein?

Hansi: Wir haben bereits zwei Nummern mit dem Schlagzeug fertig. Wir werden voraussichtlich März oder April 2020 in die Produktion gehen und nochmals alles überarbeiten. Die Idee ist im März zu veröffentlichen und dann wieder auf Tour zu gehen.

Wie schaut es mit einer Live-Umsetzung des Orchester Albums aus? Gibt es da bereits Pläne oder ist es überhaupt realistisch für Euch?

Hansi: Das ist sehr realistisch, aber braucht natürlich seine Zeit, bis wir das reguläre Album fertiggestellt und dann auf Tour gewesen sind. Ob es eine klassische Konzerthalle oder eine „normale“ Konzerthalle werden wird, kann ich noch nicht sagen. Es hängt davon ab, mit wem wir zusammen arbeiten und wer mit der intelligentesten Idee um die Ecke kommt. Praktischer und einfacher umsetzbar ist die Once-In-A-Lifetime Nummer, wo man eine Uraufführung macht und sich überlegt, ob man sowas überhaupt noch einmal macht. Gib uns circa ein halbes Jahr Zeit, dann müssen wir eh an die Öffentlichkeit und sagen, wie es ablaufen wird. Es wird aber passieren.

Ihr seid mittlerweile seit über 30 Jahren im Geschäft. Könntet Ihr Euch vorstellen, einmal eine BLIND GUARDIAN Biographie zu veröffentlichen?

Hansi: Wir sind zumindest an einer Bandbiographie seit Jahren dran und werden seit Jahren in regelmäßigen Abständen mit Anfragen malträtiert. Derjenige, der jetzt an der Bandbiographie schreibt, ist recht nah an BLIND GUARDIAN dran, das wäre dann schon einmal eine von uns autorisierte Biographie.

Danke für das Gespräch! Da Ihr in der Band große Kuchenfans seid, wünschen wir Euch ein schönes Wochenende und einen leckeren Kuchen. Alles Gute für BLIND GUARDIAN!

Hansi: Dankeschön und Euch auch einen schönen Kuchen (lacht).

 

/Sebastian Radu Groß (Chefredakteur des NIC – NordMensch in Concerts Online Magazine)

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