DROPKICK MURPHYS – Die Folk-Punkrock-Party in der Sporthalle Hamburg (06.02.2020)

Heute nach genau drei Jahren – auf den Tag genau – kommen die DROPKICK MURPHYS endlich wieder nach Hamburg. Und wieder spielen sie in der Sporthalle Hamburg. Da dieses Konzert schon seit Wochen ausverkauft war, ist rechtzeitiges Erscheinen dringend notwendig. Also machte ich mich zeitig auf den Weg …

An der Sporthalle Hamburg angekommen, hieß es erst einmal Warten vor dem Eingang, denn die Schlange war lang. Dies alles dann auch noch bei nasskaltem Wetter. Aber im Grunde war das egal, denn man freute sich schließlich auf die kommenden Stunden im Trockenen und auf einen tollen Konzertabend.

​JESSE AHERN sollte der heutige Opener sein. Gut, da war er nun – ein Mann, eine Gitarre und eine Mundharmonika. Mein erster Gedanke war, der passt super gut in einen Pub, aber Spielen am heutigen Abend vor gut 8000 Besuchern? Respekt! Jesse, der ebenfalls wie die Headliner des heutigen Tages aus Boston kommt, brachte uns Lieder aus dem Folk, Rockabilly und Bluesrock. Tolle Songs, die beim Hamburger Publikum merklich gut ankamen. Er präsentierte uns ein paar Stücke seines aktuellen Albums „Searching For Liberty“, seine aktuelle EP „Detox“ und auch „Bankrobber“, einem Cover von The Clash, floß mit ins Set hinein. Nach einer halben Stunde war seine Zeit auf dieser viel zu großen Bühne, auf der Jesse leider etwas verloren wirkte, zu Ende und man verabschiedete diesen wirklich sympathischen Musiker mit einem herzlichen Applaus.

Es folgte nun eine kurze Umbauphase bevor es weiter ging mit FRANK TURNER & The SLEEPING SOULS. Frank Turner ist bekanntlich ein Singer/Songwriter aus Winchester. Seine Konzerte spielt er größtenteils mit seiner Band, den Sleeping Souls. In den letzten Jahren war Frank Turner allerdings eher auf Festivals vertreten, umso schöner von daher, dass er und seine Band als Special Guests bei dieser Tour dabei waren.

Gleich mit dem ersten Ton geht es schon ordentlich gut nach Vorne. Keine langen Ansagen – gleich auf die Bühne und loslegen mit Musik, so liebe ich es. FRANK TURNER & THE SLEEPING SOULS brachten uns ebenfalls den Folk, diesen aber mit einer geballten Ladung Punkrock. Ich muss schon sagen, diese fünf Briten rocken die Sporthalle total. Ein super gutes Warm-Up für die Headliner des Abends. Frank Turner selbst animiert zwischendurch immer wieder mit einem kurzen Schwätzchen in etwas  gebrochenem Deutsch und spielt sich dabei energiegeladen von der einen Seite der Bühne auf die andere. Nach 16 Songs war die Spielzeit jedoch schon zu Ende. Der Applaus zeigte deutlich, dass diese Band gerne noch einmal wieder kommen darf. Aus meiner Sicht hätten sie ruhig noch eine halbe Stunde weiter spielen können, aber andererseits wartete man ja auch schon sehnsüchtig auf die Hauptakteure des Tages.

SETLIST FRANK TURNER: Get Better / 1933 / The Lioness / Try This at Home / If Ever I Stray / Photosynthesis / Plain Sailing Weather / Long Live the Queen / Jinny Bingham’s Ghost / Eulogy / The Next Storm / The Road / Out of Breath / Recovery / I Still Believe / Four Simple Words

Bei der  nun folgenden Umbauphase war längeres Warten angesagt. Die Bühne wurde nach hinten um ca. 50% erweitert, Banner aufgezogen und noch so einiges mehr. Die Fans scharrten währenddessen schon mit den Füßen und lauthals hallte es durch die Halle „Let´s Go Murphys“. Um 21:45 Uhr ging dann endlich das Licht aus und die Bühne wurde im hinteren Teil beleuchtet. Schemenhaft nur war die Band hinter dem Vorhang zu erkennen. Der Vorhang fiel und von nun ab an war Zeit für die DROPKICK MURPHYS! Die Frontmänner Al Barr und Ken Casey rasten von links und rechts auf die Bühne und man startete – wie passend – mit „The Boys are back“. Von der ersten Sekunde an ging es in die Vollen. Das Licht passend in den Farben Irlands in grün, weiß und orange gehalten. An dieser Stelle sei natürlich angemerkt, dass die DROPKICK MURPHYS nicht in Irland zu Hause sind, sondern in Boston. Nur gesanglich schippern sie gerne einmal von Boston aus auf die grüne Insel und wieder zurück. Dazu aber später mehr – Ihr wisst sicherlich schon, was ich meine.

Es folgte nun ein Querschnitt aus allen Alben der Bandgeschichte. Die DROPKICK MURPHYS gibt es nun auch schon seit 1996 und somit hat die Band mit 9 Studioalben einen guten Fundus mit diversen Hits zu präsentieren, der die heutige Setlist füllt. Zum einen gab es ältere Songs zu hören, wie beispielsweise „Flannigan´s Ball“ aber auch Lieder jüngeren Datums, wie ,,Smash Shit Up“ oder aber die Cover-Nummer ,,You´ll never walk alone“. Eine wirklich gute Auswahl für den heutigen Abend. Der Mob in der Alsterdorfer Sporthalle feierte die „Murphys“ und natürlich wurde Bier und Whiskey dazu stilecht verköstigt. Das Publikum in Hamburg war so richtig gut in Fahrt! Vergessen war der Alltagsstress, hier konnte man abschalten, Spaß haben, mitsingen und ordentlich schwofen. Diejenigen, die schon öfter bei einem DROPKICK MURPHYS-Konzert waren, wissen aber auch, dass das Beste bekanntlich zum Schluss kommt. Und hiermit meine ich die Klassiker-Songs „Rose Tattoo und „Shipping up to Boston“. Diese beiden Nummern kennt man eben und sie runden für mich, aber auch sichtlich für viele andere im Saal, dieses Konzert ab. Fans lagen sich schunkelnd in den Armen, die Arme empor haltend mit einem Bier in der Hand – ja, das waren die Szenerien des heutigen Abends, der ganz im Zeichen von Punk- and Folkrock stand. Eine riesengroße Sause in einem „Pub“ gefüllt mit 8000 Menschen, das geht nur mit den DROPKICK MURPHYS!

Völlig verschwitzt, aber total glückselig verabschiedete sich die Hansestadt von ihren „irischen Amerikanern“ und man machte sich gut verschnürt in warmen Klamotten auf den Weg nach Hause. Ein Konzert der DROPKICK MURPHYS ist immer wieder – so muss ich feststellen – eine Garantie und gut investiertes Geld,  für ein irre gutes Konzerterlebnis. Und von daher bitte ich die DROPKICK MURPHYS nicht wieder drei Jahre vergehen zu lassen, bevor sie wieder nach Hamburg kommen.

Ich sage „Cheers“ und bis bald!  / Euer WOLLE

PhotoCredits / Berichterstattung: Wolfgang Kühnle


SETLIST DROPKICK MURPHYS:

1. The Lonesome Boatman
2. The Boys Are Back
3. The Fighting 69th
4. Blood
5. Prisoner’s Song
6. The Bonny
7. The Auld Triangle
8. The Battle Rages On
9. Barroom Hero
10. First Class Loser
11. Your Spirit’s Alive
12. Flannigan’s Ball
13. Smash Shit Up
14. Cruel
15. God Willing
16 Amazing Grace
17. Citizen C.I.A.
18. Caught in a Jar
19. Johnny, I Hardly Knew Ya
20. The Warrior’s Code
21. The State of Massachusetts
22. Out of Our Heads
23. Going Out in Style

ZUGABE: 
24. Rose Tattoo
25. Shipping Up to Boston
26. Until the Next Time
27. My Way

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