CD Reviews

MAY THE TEMPEST „Rise to Remain“ – Konzeptdebüt aus München (Review)

MAY THE TEMPEST veröffentlichen ihr Album!“ Sagt Euch nichts? Macht nichts, denn das wird sich sicher bald ändern: Am 19.03.2021 bringt die Metalcore-Formation aus München ihr Debüt-Album auf den Markt und gewährte uns vorab schon einmal einen Einblick.

MAY THE TEMPEST wurde 2015 gegründet und kann seither schon auf einen beachtlichen Werdegang zurückschauen. Bislang veröffentlichten sie zwei EP´s sowie ein „Preview“-Tape, mit den bisher veröffentlichten Singles des Debüt-Albums und teilten sich die Bühne unter anderem mit Bands wie ANNISOKAY oder MISS MAY I. Selbst innerhalb der Corona-Zeit ließen sie es sich nicht nehmen, eine ausverkaufte Headlinershow im Backstage München (selbstverständlich unter angemessenen Hygienemaßnahmen) zu spielen, um so ihren Fans ein wenig Ablenkung vom tristen Pandemie-Alltag zu bieten. Ja und am 19.03.2021 wird nun endlich das lang ersehnte und eigenproduzierte Debüt-Album im Laden Eures Vertrauens oder über die bandeigene Website zur Verfügung stehen.

Das rund 46-minütige Werk bietet hier ganze 13 Songs und kommt als sogenanntes Konzeptalbum daher. Thematisch äußert sich die Band hierzu wie folgt: „“Rise To Remain” erzählt von den moralischen Abgründen einer Beziehung, ihrem Ende und ihren Nachwehen; einem emotionalem Chaos, welches sich nicht nur lyrisch, sondern auch musikalisch widerspiegelt.“ Und genauso zeigt es sich auch dem Hörer. Bietet der erste Song `Unity´ noch einen langsamen, fast romantischen bis dramatischen Einstieg, wechselt er aber schon bald relativ rapide in härtere Tonarten und reißt den Hörer direkt in einem nahtlosen Übergang zu `Infinite´. Schnell steigern sich das Tempo und die aggressivere Stimmung ins nahezu Unermessliche. Das „Auf und Ab“ der Beziehung wird fast greifbar unter Einfluss verschiedenster Musik-Elemente, wie z.B. Streichern, Klavierklängen, Synths oder fading-sounds, untermalt, welches wiederum den Zuhörer das emotionale Chaos auf verschiedensten Ebenen verdeutlicht und selbst empfinden lässt. Auch der Gesang wirkt zunehmend „dreckiger“ und zeitgleich steigert sich auch die Intensität der Breakdowns. Anfangs gehen diese noch fast im Gefüge der Musik unter, werden aber zunehmend brachialer und langsamer, bis sie in `Nothing´ eine Art Höhepunkt erreichen. Im Anschluss zeigt sich ein langsamer Wandel in die komplett andere Richtung: Die Atmosphäre wirkt „ruhiger“, die zuvor vorhandenen treibenden Solo-Drumparts weichen prägnanteren Gitarrensoli und auch die Shout- und Clear-Stimmen scheinen sich zu beruhigen. Der zehnte Song `Clouds´ verdeutlicht diese Entwicklung nochmals überdeutlich, da die Clear-Stimme des Gitarristen Jonas hier völlig aus dem Rahmen fällt, wirkt sie doch entspannt und friedvoll, was durch die wiederholte Textzeile „I found peace inside of me“ nur noch hervorgehoben wird. Zum Schluss wartet die Band aber – wie auch so oft in endenden Beziehungen – noch einmal mit einem lauten Paukenschlag auf. Nach dem kurzen Interlude `Endure´ folgt ein letzter Übergang zu `Unspoken Agreement´, welches für mich persönlich noch einmal zum Schluss ein absolut aggressives und schnelles Brett darstellt, aber zugleich auch durch gut eingestreute Töne immer noch eine emotionale Tiefe bietet und ein Wechselbad der Gefühle auslöst, um das Werk sauber und stimmig abzurunden.

Fazit:
Natürlich ist ein Debüt-Album in den allerwenigsten Fällen perfekt, aber MAY THE TEMPEST machen hier auf jeden Fall schon sehr vieles richtig. So ungewöhnlich ein Konzeptalbum als Debüt auch ist, umso genialer haben sie es umgesetzt. Zwar haben einige Songs einen recht ähnlich anmutenden Sound, bilden aber insgesamt, verstärkt durch die mehrfachen nahtlosen Übergänge zwischen einzelnen Songs, ein schönes rundes Bild und durchgehend guten, soliden Metalcore im Gefüge des Konzepts.

Von mir gibt es daher die Empfehlung die Band zukünftig im Auge zu behalten und

8 von 10 Punkte.

Consent Management Platform von Real Cookie Banner