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Und wo hörst Du gerade so Musik? Tipps gegen Pandemie-Langeweile !

Was macht man als fleißiger Konzertgänger eigentlich heutzutage? Eine Frage, die sich wohl derzeit viele stellen. Klar, trauern, Konzerte und Festivals wurden und auch die Kneipen sind zu. Kurz: Es ist zum heulen. Aber wie sage ich immer so schön, vom Jammern wird es nicht besser und zum Glück gibt es ja das Internet und Menschen mit grandios guten Ideen. Da ich kaum in der Lage bin, alles an Möglichkeiten aufzuzählen, die es dort draußen gerade gibt, will ich Euch an ein paar Beispielen zeigen, was ich derzeit so mache und Euch ermutigen, selbst auf die Suche nach DEM Ding für Euch zu gehen.

Dann fällt mir ein, dass YouTube voll ist mit Konzertmitschnitten aus vergangenen besseren Tagen. Ob nun vom Wacken Open Air, Hellfest oder anderen. Viele Veranstalter haben ihre Mittschnitte der Festivals online. Klar könnt ihr Euch die Konserven reinziehen, mache ich auch dann und wann. Da ist das Feeling, meiner Meinung nach schon besser. Gerade bei Konzerten, bei denen ich die Bands schon live gesehen habe, gibt es immer mal wieder den Mosh- oder Gänsehautmoment, auch auf dem heimischen Sofa. Die Werbung nervt nur, gerade wenn sie mittendrin geschaltet ist. Und das Meiste hat man ja auch eh schon gesehen. Ich finde es lohnt sich trotzdem, sich ab und an einmal durch die YouTube Welt zu klicken. Es gibt aber auch hier, wie eigentlich immer, bessere und weniger gute Mitschnitte. Suchen lohnt sich aber!

Eine weitere Form ist die, dass Musiker/Innen ihre Musik eher als Wohnzimmerkonzert oder Proberaumsession streamen. Das piekt mich schon um einiges mehr an, als ganze Geisterkonzerte. Clutch z.B. streamen immer mal wieder aus ihrem Proberaum, nur wenige Stücke, aber das reicht mir oft schon, um gute Laune zu bekommen. Was mir gerade bei Clutch gefallen ist, ist, dass ich miterleben erleben durfte, wie die Herren sich diese, ihnen erst selbst auch suspekte Technik immer mehr zu eigen machen. Mir gefällt das.

Oder nehmen wir Devin Townsend, der das Quarantine Project aus der Taufe gehoben hat. In dem Projekt produziert er neue Musik und Videos. Er hat (Stand heute) 11 neue Videos produziert und spielt Benefizkonzerte solo zuhause mit einer coolen Gelassenheit und krass improvisierter Technik, dass es mir eine große Freude ist, dem zu folgen. Es lohnt sich auch mal das Making of Video anzuschauen. Was eine sehr bekannte Küchenmaschine in Devin’s Setup für eine Rolle spielt, spoilere ich an dieser Stelle aber nicht. Schaut einfach die Videos der Live Sessions. Er hat inzwischen alle drei in seinem YouTube Kanal online. Sehr beeindruckend sind die Erlöse, die er verschiedenen Krankenhäusern hat zukommen lassen. Inzwischen weit über 120.000 Euro. Ob noch weitere Konzerte folgen, ist unklar. Aber auch einfach nur Zuschauen macht mir Spaß. Beim ersten Mal ist der Junge selbst ganz schön nervös. Und die Freude, als er merkt, dass es funktioniert, ist bis in meine Wohnung spürbar gewesen. Als dritten Part seines Quarantine Projects hat Devin den Podcast für sich entdeckt. Das ist ja heute in aller Munde, obwohl es bereits ein ziemlich abgehangenes Medium ist. Devin veröffentlicht seinen Podcast auch auf YouTube, aber viel besser ist es, Podcasts auf dem Smartphone mit einem sogenannten Podcatcher zu hören. Dieser erlaubt das zeitsouveräne Hören von Podcasts und zeigt an, wenn es eine neue Folge gibt. Nur soviel als kleinen Einschub. Zurück aber zu Devin’s Podcast. Er erzählt in den einzelnen Episoden, alle so gut circa 1 Stunde 45 Minuten lang, die Entstehungsgeschichte seiner Alben und jedes einzelnen Songs. Das fesselt mich sehr, da er persönliche Aspekte aus seinem Leben raushaut, die ich so noch nirgends gehört oder gelesen habe. Für Fans ein absolutes Muss. Etwas Englisch zu können wäre gut! Ich selbst bin aber auch nicht so die sprachliche Granate und kann trotzdem gut folgen.

Und wo wir gerade bei den Podcasts sind, würde ich noch weitere deutschsprachige Podcasts empfehlen. Mir fällt Speak Metal ein, ein Podcast von Jasper und Stefan. Die beiden Wacken Mitstreiter unterhalten sich privat vor laufendem Mikro über die Geschehnisse im Metal und haben bereits 100 Episoden am Start. Richtig gerne höre ich auch Bandleben von Jan und Johnny und Gästen. Jan, bekannt als Trommler von Pyogenesis und Johnny Sänger von Johnny Deathshadow, laden sich in jeder Folge, einen in der Szene mehr oder weniger bekannten Musiker oder bekannte Musikerin ein. Im Laufe der Folge erfährt der geneigte Hörer bzw. die Hörerin etwas aus dem Bandleben des Gastes. Ein sehr spannender Einblick ins Musikbusiness. Achtung, nun kommt ein „shameless self plugging“ > WasnKrach ist ein Podcast, in dem sich 3 Freunde über laute Musik unterhalten. Das ganze oft mit Gast, aber nicht zwingend. Wir reden z.B. über deutschen Thrash Metal oder die Rockmusik in der DDR. Das Themenspektrum ist weit und die Episoden lang. Ich selbst bin ja ein Podcast-Junkie und kann das Medium nur wärmstens empfehlen. Schaut doch einmal, ob Ihr Euch damit die Zeit vertreiben könnt!

Achja und weitere Podcasts findet Ihr am besten über fyyd.de, der Podcast-Such(t)maschine.

So, last but not least, gibt es im Internet inzwischen einige Theken, an denen sich der gemeine Metalhead mit Freunden zum gemütlichen Beisammensein trifft. Es gibt dabei bestimmt auch wieder viele Möglichkeiten. Eine in meiner Bubble sehr beliebte Möglichkeit ist Discord. Wir treffen uns in Chatrooms. Gerne mit Webcam zum gegenseitigen Ablästern, wie verwegen man schon aussieht oder eben auch nicht. Gern wird dann auch virtuell angestoßen. Gut, Getränke muss sich schon jede(r) selber an den Rechner holen. Musik gibt es dabei natürlich auch. Wir haben für uns https://cytu.be/ entdeckt. Eine Plattform mit s.g. Channels, in denen mehrere Leute gleichzeitig YouTube Videos anschauen können. Dabei kann die Playlist von allen Anwesenden bestückt werden. Youtube Link reinkopieren und Knöpchen drücken, fertig. Der gute alte Wurlitzer lässt grüßen. Das ist ein riesen Spaß in diesen Zeiten.

Klar, ist das alles kein wirklicher Ersatz für die Energie, die wir alle auf Konzerten und Festivals tanken, wenn uns unsere Lieblingsbands ihre Riffs um die Ohren knallen, aber ein bisschen Erleichterung haben mir die o.g. Dinge gebracht. Ich würde mich freuen, wenn die eine oder andere Anregung für Euch dabei ist. Bleibt gesund und zuversichtlich, die nächsten Konzerte werden kommen und der ganze Mist bleibt hinter uns! Stay heavy!

Euer METAL ROLLZ

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